25 January – 03 February 2013
Solo exhibition by Robert Wegener
OKK|Raum29, Berlin
Curated with Robert Huber | EGFK
Seit 2008 setzt sich Robert Wegener in seiner Arbeit mit der Kultur der DDR auseinander. Wegener, selbst ein Kind des Ostens, untersucht ein Deutschland das es so nicht mehr gibt aber doch prägend war für mehr als eine Generation. Zwar geordnet aber letztlich unkommentiert werden die Fundstücke einer vergangenen Zeit gesammelt und zu einer Geschichts(re)konstruktion kombiniert. Jenseits aller Nostalgie hinterfragen seine Kunstwerke, die oft ganze Räume umfassen, vermeintliche Wahrheiten. In Berlin zeigt er unter anderem die begehbare Raumskulptur „Von der Innerlichkeit“. Die Arbeit besteht aus Raumelementen eines Verhör- und Besprechungsraumes der ostdeutschen Kriminalpolizei im ehemaligem Thüringer Innenministerium in Erfurt.
Im Fokus von Wegneners künstlerischen Arbeit liegt die DDR-Kultur, die Vergangenheit und deren Nachwirken auf die Gegenwart. Die Archäologische Untersuchung zur ostdeutschen Kultur ist ein Kunstprojekt, welches sich vordergründig der Geschichts(re)konstruktion widmet.
Wegeners Arbeit stellt gewissermaßen eine Art Spurensicherungen dar. Er bedient sich hierbei archäologischen Methoden wie dem Sammeln und Ordnen, Analysieren und Archivieren von Fundstücken und spielt mit deren potentieller Fehlinterpretation. Durch die Verbindung von wissenschaftlicher Methode mit ihrem Anspruch auf Wahrheit und künstlerischen Manipulationen gelingt es Wegener in seiner Arbeit gerade durch latente Fehlinformation neue Einsichten zu eröffnen. Vieles was als archäologischer Ansatz ausgegeben wird weckt Erinnerungen an die DDR: die Nüchternheit in der die Objekte präsentiert werden, die Systematik ihrer Anordnung, die Sprache in der die Beschreibungen verfasst sind. Dadurch gelingt es zwischen bürokratischem Pragmatismus und ideologischem Pathos das sichtbar zu machen was die DDR für ihn auch letztendlich war – die Menschen die in ihr lebten.